Der Fachbereich Musik gliedert sich in sechs Kompetenzbereiche. Sie sind als gleichwertig zu verstehen und bilden den Fachbereich umfassend ab. Die Kompetenzbereiche MU.1 bis MU.5 beinhalten den aktiv handelnden Umgang mit Musik. Der Kompetenzbereich MU.6 (Praxis des musikalischen Wissens) ist mit den Kompetenzbereichen MU.1 bis MU.5 zu verbinden, um theoretische Inhalte der Musik erfahrbar zu vermitteln. Jeder Kompetenzbereich ist in sich durch Schwerpunkte gegliedert, welche die einzelnen Kompetenzbeschreibungen thematisch zusammenfassen und die Orientierung innerhalb des Kompetenzbereichs erleichtern.

In der Tabelle 2 sind die thematischen Schwerpunkte der Kompetenzbereiche im Überblick dargestellt.

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Die Schülerinnen und Schüler setzen ihre Stimme im musikalischen Lernen vielfältig ein. Sie bauen eine Beziehung zu ihrer persönlichen Stimme auf und erleben sich im stimmlichen Ausdruck als Individuum. Sie singen sowohl chorisch als auch solistisch im Ensemble und können mit ihrer Stimme als Ausdrucksmittel auf unterschiedliche Arten experimentieren, improvisieren und ein Repertoire erarbeiten.

Die Schülerinnen und Schüler orientieren sich akustisch in Zeit und Raum, lernen bewusst zu hören und können Beispiele aus Musikgeschichte, Gegenwart und verschiedenen Kulturräumen unterscheiden. Sie setzen sich mit Bedeutung und Funktion der Musik ihrer Umgebung sowie in den Medien auseinander.

Die Schülerinnen und Schüler lernen, sich über ihren Körper auszudrücken und in einen Dialog mit der Musik zu treten. Die differenzierte Körperwahrnehmung bildet das Fundament für die sensomotorische Entwicklung als Basis eines handlungsbezogenen Umgangs mit Musik.

Die Schülerinnen und Schüler musizieren sowohl mit verschiedenen einfachen Instrumenten und Klangquellen als auch mit Körperperkussion. Das Spielen in Konstellationen von Miteinander und Nacheinander, das Wechselspiel von einzeln und zusammen bilden eine Basis für nonverbale Kommunikationsformen.

Die Schülerinnen und Schüler bilden ihre Kreativität, indem sie sich als Person einbringen, auf Gestaltungsprozesse in der Gruppe einlassen und eigenständige Ideen entwickeln. Sie erkunden, experimentieren und improvisieren mit Körper, Stimme, Rhythmus, Klang sowie verschiedenen Instrumenten und Medien. Ausgeformte Gestaltungen können in der Klasse oder klassenübergreifend präsentiert werden.

Ziel der elementaren Musiklehre in der Volksschule ist das Erfahrbarmachen von musikalischen Strukturen. Dies kann nicht isoliert geschehen, sondern in stetiger Verbindung mit Musikpraxen der anderen Kompetenzbereiche. Die Schülerinnen und Schüler eignen sich die elementare Musiklehre handlungs- und praxisorientiert an.

Der vorliegende Lehrplan bildet die Vorlage zum Lehrplan 21 im Fachbereich Musik in ungekürzter Fassung ab. Die Ursprungsversion des Fachbereichslehrplans «Musik» ist auf 17 Wochenlektionen von der 1. Klasse der Primarstufe bis zur 3. Klasse der Sekundarstufe I ausgerichtet. Im Kanton Zug stehen acht Lektionen von der 1. Klasse der Primarstufe bis zur 1. Klasse der Sekundarstufe I und zusätzlichen möglichen zwei bis vier Wochenlektionen Wahlfach in der 2. und 3. Klasse der Sekundarstufe I zur Verfügung.

Kompetenzstufen, die im Fachbereich «Musik» nicht verbindlich sind, werden im Lehrplan grau geschrieben. Es ist unabdingbar, dass weitere Fachbereiche wie «Deutsch», «Fremdsprachen», «Natur, Mensch, Gesellschaft», «Bewegung und Sport» sowie «Medien und Informatik» einzelne Inhalte und Kompetenzen aus dem ungekürzten Lehrplan 21 übernehmen. Dort, wo Kompetenzstufen des Musiklehrplans in anderen Fachbereichen mitberücksichtigt werden sollen, ist dies mit den entsprechenden Codes in der Spalte der Querverweise angegeben.

Da in der 1. Klasse der Sekundarstufe I der letzte obligatorische Musikunterricht stattfindet, ist darauf zu achten, dass mit dem Wahlfachangebot der Anschluss an weiterführende Schulen bestmöglich gewährleistet ist und musikalisch interessierte Schülerinnen und Schüler weiter gefördert werden. Gemeindliche Wahlfachangebote wie Chor und Band etc. werden diesen Anforderungen nur bedingt gerecht. Jugendliche mit Interesse an einer gymnasialen Ausbildung sollten die Möglichkeit erhalten, die entstandenen Lücken in der Praxis des musikalischen Wissens aufzuarbeiten. Für Schülerinnen und Schüler mit Wunschberufen in denen das Auftreten und die Kommunikation zentral sind (Verkauf, Beratung, Pflege, Pädagogik, Therapie etc.) ist das Entwickeln der Auftrittskompetenz wichtig. Für die meisten pädagogischen Berufe ist ausserdem eine sichere und tragfähige Sing- so-wie Sprechstimme und ein vielfältiges Liedrepertoire Voraussetzung. Im kantonalen Wahlfach Musik müssen mindestens die Kompetenzstufen (unabhängig der Schriftfarbe) behandelt werden, die mit dem Vermerk «Wahlfach Musik 3. Zyklus» in der Spalte der Querverweise versehen sind, damit der Anschluss an weiterführende Schulen möglichst gewährleistet ist. Gemeindliche Wahlfachangebote im Fachbereich Musik können auch grau geschriebene Kompetenzstufen des Lehrplans behandeln.

Zyklus

Kompetenz

Ort der Einarbeitung

Die Schülerinnen und Schüler ...

3

können in mehrstimmigen Liedern ihre Stimme halten.

MU.1.A.1.j

3

können ein begleitetes Lied solistisch oder in Gruppen vortragen.

MU.1.A.1.l

3

können mit ihrer Stimme unterschiedli-che Klangfarben erzeugen

MU.1.B.1.1h

3

können Lieder aus unterschiedlichen Stilarten singen, die sprachlichen Be-sonderheiten berücksichtigen und den damit verbundenen Ausdruck erproben.

MU.1.C.1.h

3

können Singtechniken aus verschiede-nen Stilarten unterscheiden und erpro-ben (z. B. Kunstlied, Popgesang).

MU.1.C.1.i

3

können Lieder und exemplarische Kunstlieder aus Geschichte und Gegenwart solistisch oder chorisch interpretieren.

MU.1.C.1.j

Zyklus

Kompetenz

Ort der Einarbeitung

Die Schülerinnen und Schüler ...

3

können exemplarische Musikstücke in Bezug zu Vergangenheit, Gegenwart und Kulturräumen ordnen.

MU.2.B.1.f

3

können zu musikgeschichtlichen Werken Musikkulturen recherchieren und deren Eigenheiten hörend erkennen.

MU.2.B.1.h

3

kennen einzelne Musiker/innen und Komponist/innen der Gegenwart und können deren Musik mit eigenen Fragen begegnen und besprechen (z. B. Komponist/in der Postmoderne, Musiker/in der Popszene).

MU.2.B.1.j

3

können Funktionen exemplarischer Musikbeispiele erkennen und einem gesellschaftlichen Kontext zuordnen (z. B. Disco, Filmmusik, Nationalhymne).

MU.2.C.1.1h

Zyklus

Kompetenz

Ort der Einarbeitung

Die Schülerinnen und Schüler ...

3

können in einem notierten Musikstück (z. B. Partitur) Instrumente erkennen und beschreiben.

MU.4.C.1.j

Zyklus

Kompetenz

Ort der Einarbeitung

Die Schülerinnen und Schüler ...

3

können ein Lied in Form einer ausgear-beiteten Präsentation alleine oder in der Gruppe zur Aufführung bringen.

MU.5.C.1.d

3

können den Wert von Vorbereitung und Übung in einem Projekt erkennen und Einsatz und Leistungen von Projektmit-wirkenden wertschätzen.

MU.5.C.1.f

3

können Zusammenhänge zwischen Bühnenpräsenz, Bühnentechnik und der Qualität der musikalischen Darbietung erkennen und benennen.

MU.5.C.1.g

Zyklus

Kompetenz

Ort der Einarbeitung

Die Schülerinnen und Schüler ...

3

können rhythmische Motive mit Triolen und ternären Rhythmen lesen und wie-dergeben.

MU.6.A.1.1g

3

können gleichzeitig zwei Rhythmen üben und spielen (z. B. Bodypercussion).

MU.6.A.1.1i

3

können nach visuellen Impulsen und Handzeichen einfache Tonfolgen und die Durtonleiter singen.

MU.6.A.1.2d

3

können Halb- und Ganztonschritte in der Dur- und Moll-Tonleiter erkennen (lesen, hören, singen).

MU.6.A.1.2e

3

können die harmonische Funktion der drei Hauptstufen anwenden.

MU.6.A.1.3a

3

können die leitereigenen Dreiklänge der Durtonleiter bestimmen und anwenden.

MU.6.A.1.3c

3

können den Septakkord erkennen und anwenden.

MU.6.A.1.3d

3

können die chromatische Tonleiter notieren.

MU.6.B.1.h

3

kennen weitere Symbole der traditionellen und grafischen Musiknotation (z. B. Dynamik, Artikulation).

MU.6.B.1.i